gemäß § 14(3) Umweltinformationsgesetz, BGBL.Nr. 495/1993 i.d.j.g.F. für die Kläranlage Meiningen.
Betreiber der Kläranlage:
Betreiber: Abwasserverband Region Feldkirch
Standort: Luttenweg 4, 6812 Meiningen
Innerbetriebliche Auskunftspersonen und weitere Informationen:
Obmann: Thomas Spalt NR
Geschäftsführer: Markus Beck MBA BBA, Tel. +43 5522 71581
Betriebsleiter: Alexander Bolter, Tel. +43 5522 71581
Klärwärter Dienst- und Bereitschaftskontakt: +43 5522 71581 12
Außerbetriebliche Auskunftspersonen:
Amt der Vlbg Landesregierung, Abteilung Wasserwirtschaft, Josef-Huterstraße 35, 6900 Bregenz
Dipl. Ing. Wolfram Hanefeld, Tel. +43 5574 511 27460
Dr. Frank Wäger-Baumann, Tel. +43 664 2684 156
Ölalarmdienst: Fa. Böhler, Feldkirch, Tel. +43 5522 74188
Kanalservice: Fa. Fetzel, Schlins, +43 5524 85560
Bezirkshautpmannschaft Feldkirch, Tel. +43 5522 3591-0
Ortsfeuerwehr Meiningen, Tel. 122
Beschreibung und Funktionsweise der Anlage:
Die Abwasserreinigungsanlage Meiningen dient der Reinigung der in den Mitgliedsgemeinden des Abwasserverbandes Region Feldkirch (AWV Feldkirch) anfallenden kommunalen und gewerblichen Abwässer. Dem AWV Feldkirch gehören folgende Gemeinden an: Feldkirch, Frastanz, Göfis, Meiningen, Nenzing, Rankweil, Übersaxen. Die Anlagenkapazität beträgt 380.000 Einwohnergleichwerte für eine maximale Tagesspitzenbelastung. Nach der Reinigung werden die geklärten Abwässer in den Vorfluter Ehbach eingeleitet. Die Reinigung erfolgt in mehreren Anlagenteilen auf Basis von mechanischen, physikalischen, chemischen und biologischen Prozessen. Dabei entsteht Klärschlamm, der in der Abwasserreinigungsanlage biologisch stabilisiert wird. Im Zuge dieses Prozesses fällt Faulgas an, welches nach der Zwischenspeicherung in einem Gasbehälter durch Nutzung seines Energieinhaltes intern zur Gewinnung elektrischer Energie in Blockheizkraftwerken genutzt wird.
Angaben über die Gefahrengeneigtheit der Anlage:
Die Abwasserreinigungsanlage reinigt das aus dem Verbandsgebiet abgeleitete Abwasser. Dieses Abwasser stellt bei gänzlichem Ausfall der Kläranlage für den Vorfluter (Ehbach) eine erhebliche Belastung dar, da stark sauerstoffzehrende Substanzen in den Vorfluter gelangen, was zu einer erheblichen Verschlechterung der Wasserqualität führen kann. Diese Überlastung könnte zu einem Aussterben eines Großteils der im Vorfluter beheimateten Tierwelt führen.
Störfälle in der Gaslinie können ebenso wie Brand oder Explosion indirekt zu einem gänzlichen oder teilweisen Ausfall der Abwasserreinigung mit Ihrem oben beschriebenen Folgen führen, aber auch direkte Beeinträchtigungen verursachen.
Information über mögliche Gefahrenquellen und Störfallvoraussetzungen:
Bei einer Beschädigung der mechanischen Teile der Wasserlinie ist eine Gefährdung des Vorfluters
nicht zwangsweise gegeben.
Eine teilweise oder vollständige Schädigung der biologischen Reinigungsstufe kann jedoch zu einer
massiven, länger anhaltenden Belastung des Vorfluters und damit zu einem Störfall führen. Diese
Schädigung der biologischen Stufe kann hervorgerufen werden durch:
Es muss jedoch unbedingt angeführt werden, dass nicht jede Beeinträchtigung der Wasserlinie
zwanghaft zu einer Belastung des Vorfluters führt. Geringfügige Auswirkungen, Arbeitsunfälle und
interne Störungen stellen für den Betrieb der Kläranlage und für die Umgebung keine Gefährdung
dar.
Nur massive Beeinträchtigungen der Wasserlinie der Kläranlage können zu einer Belastung des
Vorfluters und somit zu einem Störfall finden.
Um mögliche Störfälle zu vermeiden, wurden verschiedene innerbetriebliche Maßnahmen gesetzt,
bzw. schon bei der Errichtung der Kläranlage berücksichtigt.
Durch regelmäßige Wartung und Inspektion wird Vorsorge getroffen, dass Störfälle, insbesondere
eine Gewässerverunreinigung durch mangelhafte Abwasserreinigung oder Explosionen von Faulgas-
Luftgemischen nicht eintreten. Deshalb wird der Betrieb der Abwasserreinigungsanlage von
geschultem Fachpersonal gesteuert und rund um die Uhr überwacht! Zur Überwachung werden
verschiedenste modernste technische Hilfsmittel eingesetzt.
Allerdings können auch Störungen des Kläranlagenbetriebes durch Ereignisse außerhalb des
Kläranlagengeländes oder außerhalb des Einflussbereiches des Kläranlagenbetreibers ausgelöst
werden, z.B. durch Eindringen von Mineralölprodukten in die Kanalisation aufgrund von
Verkehrsunfällen oder durch unzulässiges Einleiten von Schadstoffen, die den Kläranlagenbetrieb
beeinträchtigen. Durch entsprechende Überwachungsmaßnahmen wird jedoch seitens des
Kläranlagenbetreibers versucht, solche Faktoren möglichst frühzeitig zu erkennen, um
schadstoffbegrenzende Gegenmaßnahmen im Rahmen des Kläranlagenbetriebes setzen zu können.
Störungen des Kläranlagenbetriebes werden grundsätzlich durch ein Meldesystem signalisiert. Das
verantwortliche Personal verfügt über das erforderliche Fachwissen und die notwendige Ausrüstung
zur Behebung von Störungen. Bei Bedarf werden zusätzliche Maßnahmen gemeinsam mit den
Organisationen der allgemeinen Katastrophenhilfe gesetzt. Grundlage für die Vorgangsweise im
Störfall ist die Betriebsordnung der Abwasserreinigungsanlage.
Betriebsfremde Personen, die Hinweise auf einen Störfall im Bereich der Kläranlage feststellen und
nicht erkennen können, ob an der Behebung bereits gearbeitet wird, werden ersucht, unverzüglich
über folgende Telefonnummern ihre Wahrnehmungen weiterzuleiten:
Montag bis Donnerstag 7.00 – 16.45 und Freitag 7.00 – 12.00:
+43 5522 71581
Alle übrigen Zeiten (Tag und Nacht Bereitschaftsdienst):
+43 5522 71581 DW 12
Das eigenmächtige Betreten des Kläranlagengeländes ist grundsätzlich nicht gestattet! Entsprechende Hinweistafeln sind an den Zugängen des eingezäunten Betriebsgeländes angebracht.
Auswirkungen von Störfällen auf Leben, Gesundheit und Umwelt:
Ein Störfall in der Kläranlage des Abwasserverbandes Region Feldkirch hat nach menschlichem
Ermessen externe Auswirkungen nur auf die Wasserqualität des Vorfluters. Flusslebewesen, welche
Sauerstoff für Ihr überleben benötigen, werden von der Einleitung der Kläranlage in den Vorfluter
flussabwärts beeinträchtigt.
Die Gefährdung von Leben und Gesundheit der Bevölkerung ist bei einem Störfall in der Kläranlage
auszuschließen.
Verhaltensmaßnahmen der Bevölkerung im Störfall:
Die Bevölkerung ist beim Eintreten des Störfalls angehalten, kein Wasser aus dem Vorfluter zu
entnehmen und keine Fische aus diesem Gewässer zu verzehren. Bei Bränden, Gasaustritten und
gleichzeitig bestehender Explosionsgefahr wird die allenfalls betroffene Bevölkerung durch die
Ortsfeuerwehr und die Exekutive entsprechend verständigt.
Sollte trotz aller Vorsorgemaßnahmen, die seitens des Kläranlagenbetreibers gesetzt wurden, ein
Störfall eintreten der größere Personenkreise betrifft, so würden die möglicherweise Betroffenen
über Presse, Rundfunk etc. über die näheren Umstände und allenfalls zu beachtende
Verhaltensregeln informiert.
Maßnahmen des Abwasserverbandes im Störfall:
Die Kläranlage ist gemäß den bescheidgerechten Vorschriften und Auflagen, den einschlägigen
Normen und Regelblättern entsprechend geplant und errichtet und wird durch das geschulte
Betriebspersonal laufend gewartet und instandgehalten. Durch die umfangreiche Eigenüberwachung
werden Abweichungen von Normalwerten, insbesondere in der biologischen Stufe,
Überschreitungen von Grenzwerten sowie sonstige Alarme (Gasalarm) kurzfristig erkannt und
angezeigt. In Zeiten, wo die Anlage nicht besetzt ist, ist ein Bereitschaftsdienst mit Telealarmierung
eingerichtet.
Bei Erkennen eines Störfalles mit Folgewirkung für Umwelt und Bevölkerung wird die
Bezirkshauptmannschaft Feldkirch (unmittelbare Wasserrechtsbehörde) und die Exekutive sowie
notfalls auch die Ortsfeuerwehr Meiningen verständigt. Gleichzeitig wird auf der Kläranlage eine
Schadensbehebung bzw. Störfallminimierung in Angriff genommen. Im Störfall wird eine
Beweissicherung veranlasst und Wasserproben im Unterlauf der Kläranlage entnommen.
Diese Störfallinformation soll die Bevölkerung über mögliche Störungen und deren Folgen beim
Betrieb der Abwasserreinigungsanlage in Kenntnis setzen. Darüber hinaus besteht jederzeit die
Möglichkeit, nach telefonischer Vereinbarung detaillierte Auskünfte zu erhalten.
Meiningen, 20. November 2023
Der Geschäftsführer, Markus Beck MBA BBA
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